Luigi Bergamos Top 3 Momente beim Giro d’Italia

1985
Francesco Moser vs. Bernard Hinault und bahnbrechende technische Innovationen

Mein frühester Lieblingsmoment beim Giro d’Italia ist ein sentimentaler, der bis in meine Kindheit zurückreicht, aber auch einen bedeutenden Platz in meiner persönlichen Leidenschaft für Technik einnimmt. Es geht um die Ausgabe 1985, in der Francesco Moser und Bernard Hinault ein packendes Duell lieferten – ein Duell, das schließlich zugunsten von Bernard Hinault endete. Es war ein faszinierender Kampf zwischen zwei außergewöhnlichen Fahrern, der jedoch auch stark von technischen Faktoren geprägt war und insgesamt einen entscheidenden Moment für Innovationen im Radsport darstellte. Nach dem Giro 1984, bei dem Moser der einzige Fahrer mit einem speziell entwickelten Zeitfahrrad war, kamen 1985 alle Spitzenfahrer mit Zeitfahr-Rädern und neuester Aero-Ausrüstung. Es war auch das Jahr, in dem LOOKs erstes Klickpedal eingeführt wurde, das von Hinault verwendet wurde, sowie der endgültige Moment, in dem Wollkleidung aus dem Peloton verschwand.

Es ist meine Meinung, dass Francesco Moser stärker war als Bernard Hinault, aber aufgrund einiger technischer Fehler und dem fehlenden Zugang zur besten Ausrüstung verlor. Besonders beim ersten Zeitfahren hatte Moser nur ein Scheiben-Hinterrad, während Hinault sowohl vorne als auch hinten mit Scheiben-Rädern fuhr, die zudem leichter und mit einem schnelleren Profil ausgestattet waren.

Ein echtes Highlight für mich war das letzte Zeitfahren in Lido di Camaiore bei Lucca, wo Moser Hinault besiegte, aber nicht mit genügend Vorsprung, um das Maglia Rosa zu übernehmen. Nach dem Skandal von 1984, bei dem behauptet wurde, dass Moser während des Zeitfahrens Unterstützung vom Hubschrauber der Rennorganisation erhalten hatte, erklärte Bernard Tapie, der Millionär und Besitzer von Hinaults neuem Team La Vie Claire, dass er sein Privatflugzeug in die Luft schicken würde, um den Hubschrauber abzufangen, falls er irgendwelche unfaire Spielereien bemerken würde!

2013
Nibali gewinnt in den Dolomiten

Mein drittes Lieblings-Giro d’Italia-Erlebnis ist ein etwas neuerer Moment und Vincenzo Nibalis Sieg bei der Ausgabe 2013. Sein Sieg sicherte er sich auf einer epischen Etappe in unserer Heimat, den Dolomiten, bei den Tre Cime di Lavaredo, unter extremen Bedingungen, die viele Fahrer an ihre Grenzen brachten. Ich erinnere mich auch daran, wie ich meinen guten Freund Ivan Santaromita am Ende der Etappe ankam sah, völlig zitternd vor Kälte.

Ich schätze, es ist eine besonders schöne Erinnerung, weil der Sieg auf meinen heimischen Trainingsstrecken stattfand, die extremen Wetterbedingungen die technischen Entscheidungen der Fahrer so spannend machten und es auch das erste Jahr von Q36.5 war – man könnte sagen, ich war sehr motiviert, in den kommenden Jahren etwas wirklich Besonderes für die Profis zu schaffen. Tatsächlich gab es bereits 2013 einige Fahrer im Peloton, die mein neues Q36.5 Chamois Pad und auch die Leggera Socken verwendeten. 2014 war ich dann bereit mit spezieller Regenbekleidung für einige meiner Freunde aus dem Peloton.